Hlamarisa – Die versteckte Diva
Die Hündin Hlamarisa (deren Name „Schlamarißa“ ausgesprochen wird) kommt ursprünglich aus Bulgarien. Man munkelt, dass sie Kettenhund war. Doch nichts Genaues weiß man nicht. Sie landete irgendwann in Deutschland, war in zwei Tierheimen, ließ sich nicht anfassen, wurde gemeinhin als Angsthund angesehen und auch so behandelt. Doch diese Einschätzung passt nicht ganz.
Hlamarisa steht erst einmal mit ihren vier Beinchen fest im Leben – wenns nach ihren Wünschen geht. Sie weiß, was sie will und setzt das auch durch. Umweltreizen gegenüber ist sie meist neugierig und aufgeschlossen. Kann sie etwas nicht einschätzen, dann geht sie lieber hinter ihre Bezugsperson und lässt sich von dieser durch die Situation hindurchführen.
Mit Hunden zeigt sie sich meist verträglich. Allerdings merkt sie schnell, wer (situativ) unsicher ist und das nutzt sie für ihre Belange.
Fremden Menschen gegenüber ist sie sehr besorgt. Mit Bezugsperson, die sie kompetent führen, ist sie hingegen ausgesprochen vertraut, entspannt und fröhlich. Es zeigt sich immer wieder, dass sie den Schalk im Nacken hat und ausgesprochen witzig sein kann.
Sie hängt ein wenig zwischen Baum und Borke: In vielen Belangen ist sie sehr sicher, sehr ausdauernd, sogar stur und fordernd, auf der anderen Seite ist sie manchmal nicht ganz stabil, und teilweise ausgesprochen panisch. Das ist vor allem dann der Fall, wenn sie ihre Individualdistanz unterschritten fühlt. Bedingt durch diese Umstände braucht sie Menschen, die sie gut und klar führen und sich von ihren situativen Unsicherheiten nicht beeinflussen lassen. Das würde zu noch stärkeren Unsicherheiten führen. Tüddeln ist bei derartigen Hunden übrigens ganz und gar fehl am Platz. Das Ziel ist, dass Hlamarisa eines Tages mit ihrer vertrauten Person durch dick und dünn geht. Und wem vertraut man? Genau, dem, der etwas zu sagen hat, der wohlwollend und souverän ist, Sicherheit gibt und einen Plan hat.
Enge ist nicht so ihr Ding. Kuscheln zu ihren Bedingungen ist wiederum kein Problem, wenn sie mit jemandem vertraut ist. Dann kann sie nicht genug bekommen. Aber wehe, man möchte etwas von ihr, was sie nicht auch will, dann wird sie schnappi. Auch bei Futter kann sie ihre Zähne einsetzen oder wenn es um ihr Territorium geht. Aus diesem Grund wird sie nicht in einen Haushalt mit Kindern vermittelt. Ein kompetenter und gelassener Zweithund allerdings wäre denkbar.
Hlamarisa wird übrigens wegen Leishmaniose behandelt. Im Alltag merkt man ihr von der Erkrankung rein gar nichts an.